Allgemeines zur Funkprüfung

Die Prüfung für das Funkerzeugnis wird beim Fernmeldebüro abgelegt. Allerlei Interessantes findest du daher auch auf deren Homepage. Die Prüfung ist öffentlich, weshalb wir DRINGEND empfehlen, dass du dir eine Prüfung vorab ansiehst. Man bekommt dann schon sehr genau ein Gefühl was wie genau verlangt wird.

Die Prüfung wird von einer Komission abgenommen. Sie besteht aus einem praktischen Teil (Funkbeispiel und Übersetzungstext) sowie einem Theorietest. Den praktischen Teil prüft ein anwesender Fluglotse, den Theorieteil prüft der Vorsitzende, jemand von der Fernmeldebehörde.

Du musst zur Prüfung einen Lichtbildausweis und den Nachweis mitnehmen, dass die Prüfungsgebühr eingezahlt wurde. (Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit zur Bankomatzahlung) Im Gegenzug bekommt man bei Bestehen der Prüfung sofort ein Funkerzeugnis in die Hand gedrückt. Solltest du die Prüfung nicht bestehen, hast du eine 3 monatige Sperrfrist, bevor du wieder antreten darfst. Diese Sperrfrist gilt nur für das Zeugnis zu dem du zur Prüfung angetreten bist. Andere Zeugnisse dürfen sofort wieder angemeldet werden. (z.B. EFZ durchgefallen, Anmeldung EFZ erst nach 3 Monaten, Anmeldung BFZ oder AFZ Anmeldung ab sofort.)


Anmeldung

Melde dich rechtzeitig zur Prüfung an. Es kann ohne weiteres sein, dass du einige Wochen warten musst bis ein Prüfungstermin stattfindet. In Wien sind öfter Termine, Im Hochsommer finden normalerweise keine Prüfungen statt. Auf der Homepage des Fernmeldebüros findest du aktuelle Termine.

Vor der Prüfung wird dir mit einem eingeschriebenen Brief eine Einladung zur Prüfung geschickt. Darin findest du auch einen Zahlschein mit dem du die Prüfungsgebühr einzahlst.

Fernmeldebüros
  • Fernmeldebüro für Wien, Niederösterreich und Burgenland
    Radetzkystraße 2, 1030 Wien
    Telefon: +43 (0) 1 711 62 65 4401
    Fax: +43 (0) 1 711 62 65 4409
    E-Mail: fb.wien@bmvit.gv.at
  • Fernmeldebüro für Oberösterreich und Salzburg
    Freinbergstraße 22, 4020 Linz
    Telefon: +43 (0)1 711 62 65 4501
    Fax: +43 (0)1 711 62 65 4509
    E-Mail: fb.linz@bmvit.gv.at
  • Fernmeldebüro für Steiermark und Kärnten
    Conrad-von-Hötzendorf-Straße 86, 8010 Graz
    Telefon: +43 (0) 1 711 62 65 4600
    Fax: ​+43 (0) 1 711 62 65 4609
    E-Mail: fb.graz@bmvit.gv.at
  • Fernmeldebüro für Tirol und Vorarlberg
    Valiergasse 60, 6020 Innsbruck
    Telefon: +43 (0)1 711 62 65 4701
    Fax: +43 (0)1 711 62 65 4709
    E-Mail: fb.innsbruck@bmvit.gv.at
Ablauf der Prüfung

Du kommst zum eingeteilten Termin mit 2-3 anderen Kandidaten zur Prüfung. Im Prüfungsaal sitzt die Prüfungskommission, die Kandidaten und eventuell ein paar Zuseher. Die Kommission besteht aus einem Vorsitzenden, einem Schriftführer und einem praktischen Prüfer. Der praktische Prüfer ist Fluglotse, die beiden anderen Beamte der Fernmeldebehörde.

Nach einer kurzen Begrüßung und Erklärung erhältst du die Angabe zum praktischen Prüfungsbeispiel, sowie den Übersetzungstext (nicht bei BFZ). Nach der Reihe werden die Kandidaten zu einem Funkgerät geholt und machen das praktische Beispiel. Während die anderen Kanditaten mit dem Beispiel beschäftigt sind, hast du also Zeit dich auf dein Beispiel vorzubereiten, und den Übersetzungstext zu übersetzen.

Danach berät die Prüfungskommission. Wer bis jetzt alles geschafft hat, bekommt jetzt noch einen Fragebogen mit den Theoriefragen. Wenn auch das geschafft ist, dann bekommst du sofort dein Funkerzeugnis ausgehändigt.

Teile der Prüfung

Das Funkbeispiel

Der "Killerteil" bei den Prüfungen ist das praktische Prüfungsbeispiel. Dies ist auch der Teil auf den du dich am genauesten vorbereiten wirst. Du bekommst eine Angabe ganz ähnlich wie auch bei unseren Trainingsbeispielen in der Student Area. Die Beispiele enthalten je nach Zeugnis einen VFR und einen IFR Teil, sowie einen deutschen und einen englischen Teil.

Du setzt dich vor das Funkgerät. Der praktische Prüfer, der mit dir funkt, sitzt in einem anderen Raum, du kannst also nur über Funk mit ihm kommunizieren. Du stellst die richtige Frequenz ein und rufst wie wenn du einem Flugzeug sitzen würdest.

Häufig unterbricht der Prüfer die Prüfung und läßt dich bei einem anderen Teil weitermachen. Die Beispiele wären sonst zu lange. Üblicherweise funkst du so zwischen 10 und 20 Minuten. Nachdem der Prüfer das Beispiel beendet, setzt du dich wieder zurück und der nächste Prüfling geht zum Gerät.

Tipps von Radiocheck
  • Durchbeißen! Ein "jetzt weiss ich nimmer weiter", "können wir noch mal ..." oder "gar nichts sagen" gibts nicht! Das Beispiel muß weiterlaufen! Der Prüfer wird es ohnehin merken wenn du hängenbleibst und wird nicht endlos weiterstochern. Auch er will, dass das Beispiel weiterläuft um deine Gesamtleistung zu beurteilen. Sollte es also spießen, dann trotzdem weiterkämpfen. Wenn du was gar nicht verstehst, dann lies einfach irgendwas zurück, das wenigstens phonetisch ähnlich klingen könnte. Dies gilt für die Funkprüfung! NIE aber für die Praxis!!!!
  • Bereite dich vorher ordentlich auf das Beispiel vor. Schreib dir jeden Erstanruf und jede Positionsmeldung vor und lies sie dann einfach ab. Jeder ist SEHR nervös und nichts blöderes als wenn man schon bei der Positionsmeldung rumstottert. Niemand ist gut genug um das nicht nötig zu haben!
  • cool bleiben ;-)

Der Übersetzungstext

Bei einem EFZ oder AFZ bekommst du auch einen Übersetzungstext auf Englisch. Der Text muss schriftlich ins Deutsche übersetzt werden. Übersetze den Text SEHR genau; auch alle Abkürzungen etc. (VFR = Sichtflug, ATC = Flugverkehrskontrolle etc.) Das Englisch ist zum Teil, wie in Veröffentlichungen der Luftfahrt üblich, sehr kompliziert. Wenn du einen Trainingszugang bei Radiocheck hast, dann findest du in der "Member Area" die Texte mit Musterübersetzungen zum Download.

Tipps von Radiocheck
  • genau Übersetzen!!!
  • Die Texte mehr oder weniger auswendig lernen.
  • jede Abkürzung übersetzen (IFR = Instrumentenflug, ATC = Flugverkehrskontrolle usw.)
  • Lernaufwand nicht unterschätzen! Bereits einige Wochen vor der Prüfung anfangen. Das Englisch ist zum Teil auch für die Funkbeispiele hilfreich.
  • Nicht glauben "eh ein gutes Englisch" zu haben! Es sind schon Leute beim Übersetzungstext durchgefallen, die in Amerika studiert haben!

Theoriefragen

Die Theorie wird in Form von Multiple Choice Tests geprüft. Aus den drei Teilen (Recht, Technik & Sonderbestimmungen für den Flugfunk) werden jeweils 3-4 Fragen gestellt. In Summe müssen 75% der Fragen richtig beantwortet sein. Aus jedem Teilbereich müssen mindestens 50% korrekt sein.

Die Fragen sind zu Teil veraltet und manche sogar falsch. Die meisten haben kaum mit der täglichen Funkpraxis zu tun. Eine Neugestaltung ist seit längerem in Planung. Radiocheck empfiehlt die veröffentlichten Antworten auswendig zu lernen. Die Fragen kannst du, wenn du einen Radiocheck Trainingszugang hast komfortabel online trainieren.

Tipps von Radiocheck
  • Lernaufwand ca. 2-3 Stunden, es reicht wenige Tage vor der Prüfung zu beginnen.
  • Kurzfristiges Lernen vor der Prüfung funktioniert.
  • Die Fragen kommen genauso wie im Katalog mit den gleichen Antwortmöglichkeiten.